Carina, du beschäftigst dich mit einer umwälzenden Technologie?
Ja, und „umwälzend“ ist in unserem Kontext natürlich positiv gemeint. Quantentechnologie ist eine disruptive Technologie mit dem Potenzial, die Dinge radikal neu anzugehen und Altes abzulösen. Ich beschäftige mich besonders mit Quantencomputing. Dieser Megatrend wird nachhaltigen Einfluss auf die Gesellschaft und die gesamte Wirtschaft haben.
Kannst du das kurz erläutern?
Quantencomputer arbeiten nicht mit einem binären System wie herkömmliche Computer, deren Bits nur die Zustände eins oder null kennen. Quantenbits hingegen können beide Zustände gleichzeitig annehmen. Klingt banal, bedeutet aber, dass Quantencomputer in Zukunft zum Beispiel viel schneller riesige Datenmengen auswerten und interpretieren können als heutige Supercomputer. Außerdem können sie Herausforderungen angehen, bei denen klassische Rechner an ihre Grenzen stoßen.
Die Quantencommunity bei EY ist ja auch rasant gewachsen …
Ja, wir sind im Jahr 2019 mit fünf Kolleg:innen gestartet und heute eine Community aus über zweihundert Personen weltweit. Neben dem Aufbau eines Quantenteams arbeite ich intensiv an der Entwicklung neuer Geschäftsbereiche auf Basis der Quantentechnologie – sowohl intern als auch für unsere Kund:innen. Gemeinsam mit der Hult International Business School habe ich ein akademisches Quanten-Learning-Kurrikulum entwickelt. Alle unsere über 312.000 Mitarbeitenden weltweit können sich damit zum Thema Quantentechnologie weiterbilden. Wir schulen, halten Workshops, schreiben Publikationen, produzieren Podcasts und gehen zu Messen sowohl intern als auch extern, um die Awareness für das Thema zu schärfen. Darüber hinaus entwickle ich für Kund:innen Use- und Showcases, die wir programmieren und auf realen Quanten-Cloud-Plattformen abbilden.
Bei alldem – was ist das Beste an deinem Job?
Das würde ich allgemein beantworten. Das Beste ist, dass ich meine Passion und meinen physikalischen Hintergrund täglich nutzen kann, um die digitale, technologiegetriebene Welt von morgen aktiv mitgestalten und mitbestimmen zu können.
Wobei du sicher viele Herausforderungen bewältigen musst?
Ja, das ist bei mir nicht anders als bei allen anderen Kolleg:innen von EY. Ich habe zum Beispiel für mich erkannt, dass ich nicht auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen kann. Das ist eine Herausforderung, denn EY bietet den Mitarbeitenden unglaublich viele Möglichkeiten und großartige Themen, an denen ich mich beteiligen möchte. Aber der Tag hat nun einmal nur 24 Stunden und so habe ich gelernt, zu priorisieren.
Welche Priorität hat das Thema Weiterbildung dabei für dich?
Unter anderem arbeite ich bei EY, weil ich mich hier stetig weiterbilden kann. Ich habe zum Beispiel den EY Tech MBA absolviert und daneben viele weitere Lernprogramme besucht, die nicht Teil meines „klassischen Arbeitsweges“ sind – wobei es den bei EY im Technology Consulting so auch gar nicht gibt. Und mein Counselor hat mich beim Thema Weiterbildung immer unterstützt. Aus meiner Sicht ist Weiterbildung zwingend notwendig, wenn wir gemeinsam wachsen wollen. Und wenn du dann in interdisziplinären, hoch qualifizierten, vielseitigen Teams arbeitest und in einem global vernetzten Austausch stehst – das ist schon besonders.
Gibt es daneben eine Erfahrung, die dich besonders geprägt hat?
Ich habe einmal für EY Schweiz in einem EY-Ripples-Programm mitgeholfen, in dem wir soziale Projekte unterstützen. Dabei haben wir einer Gruppe von Schülerinnen gezeigt, wie sie einen Roboter programmieren können. Der Roboter ist dann durch ihr Klassenzimmer gelaufen und wir haben ihn der Schule am Ende geschenkt. Die großen Augen der Kinder zu sehen und ihre Begeisterung für technologieaffine Berufe, besonders im MINT-Bereich, zu wecken, hat mich persönlich sehr bereichert. Ich freue mich auch sehr, weibliche Talente in diesem noch sehr männerdominierten Sektor zu begeistern – und vielleicht finden sie auch einmal ihren Weg zu EY.